Das Richtfest… Traditionen die Spaß machen

Oft wird heute aus Zeit- und Geldmangel oder einfach aus Desinteresse kein Richtfest mehr gefeiert. Aber mal im Ernst, man gibt solche Summen für ein Haus aus. Dann am Richtfest sparen? No way!
Man braucht auch gar nicht viel dazu: Ein paar Bierzeltgarnituren, Getränke, etwas Deftiges zu essen (muss kein Buffet vom Caterer sein), ein Glas das kaputt gehen darf, ein kleines Bäumchen mit bunten Bändern und nette Leute. Schon kann die Feier losgehen…. ach ja, und natürlich die Zimmermänner, ohne die wirds nix!

Schick sehen sie aus in ihrer Zimmermannstracht
Die Rohbauer sind natürlich auch mit dabei

Schade das wir nicht vorher dran gedacht haben, sonst hätten wir unseren Weihnachtsbaum noch ein bisschen stehen gelassen. ;-D Aber mein Schwiegervater hat uns großzügigerweise einen geschmückten Baum mitgebracht.

Die letzten Vorbereitungen
Ein Schluck Schnaps (natürlich selbst gemacht) für den Richtspruch

Während das Dach aufgeschlagen wurde haben wir alles vorbereitet. Bei dem schönen Wetter hat es sich natürlich angeboten anzugrillen (nicht nur Autohäuser grillen im Januar!). Nachdem die Zimmermänner fertig waren, wurde der Baum in der Mitte des Hauses angebracht. Der Zimmermann Christian hat seinen Richtspruch gesprochen, auf das Haus und unsere gute Zukunft darin angestoßen und das Glas zerdeppert (juhu, es ist kaputt gegangen – alles andere bringt Unglück). Danach konnte gefeiert werden.

Der Richtbaum wird in der Mitte des Dachs ans Gebälk genagelt
Der Richtbaum wird in der Mitte des Dachs ans Gebälk genagelt
Der Richtspruch wird vorgetragen

 

Zack… Dach drauf

Da nun klar war, dass dem Dach am 28.01. auch nichts mehr im Wege steht, konnten wir zum Richtfest einladen. Die Zimmermänner der Firma Böhmer kamen mit Kran und Spedition und haben in Windeseile unseren Dachstuhl aufgestellt. Das Ganze nicht nur schnell sondern auch sehr ordentlich. Unser Statiker lobte beim Richtfest noch einmal die hervorragende Arbeit der Unternehmen. So hat er mir erzählt, dass ein bestimmtes Bauteil am Dach (ich will das jetzt nicht im Detail wiedergeben), von vielen Firmen aus Kostengründen einfach weggelassen wird. Nicht so bei uns! Hier kommt es auch auf die kleinen Dinge an, denn oft sind es ja die Kleinigkeiten die den Unterschied machen. Solche Kommentare von bauerfahrenen aber vollkommen unabhängigen Personen laufen einen natürlich runter wie Öl, auch wenn wir schon wussten, dass unsere Handwerker top Arbeit leisten.

Während das Dach aufgeschlagen wurde, liefen auch bei uns die letzten Vorbereitungen fürs Richtfest. So konnte ich wunderbar die Arbeiten am Dach verfolgen und ein paar schöne Fotos machen (man beachte das gute Wetter das wir natürlich anlässlich unseres Richtfests gebucht hatten).

10:41 Uhr: Der erste große Balken geht in die Höhe
10:41 Uhr: Der erste große Balken geht in die Höhe
11:17 Uhr: die Balken sitzen, alle packen fleißig mit an
11:17 Uhr: die Balken sitzen, alle packen fleißig mit an
Hier kann man schon die schweren Balken sehen, die die Holzbalkendecke bilden werden
Hier kann man schon die schweren Balken sehen, die die Holzbalkendecke bilden werden

Da ja viele sicher wissen wollen, wie hier eigentlich gebaut wird, noch ein paar Infos zur technischen Ausführung:

Massivhaus Rhein-Lahn baut unser Haus mit einer Holzbalkendecke, da der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt wird. Zwischen die Balken wird später Mineralwolle kommen, die die oberste Dämmschicht des Hauses bildet. Auf die Balkenunterseite kommt eine Dampfbremse und darunter die Gipsplatten, die später unsere Geschossdecke bilden. Das Dach selbst erhält keine Extradämmung mehr, weil die Mineralwolle reichen soll und auch schalldämmend wirkt.

 

Und noch mal betoniert

Es geht mit riesen Schritten voran, so schnell, dass wir gar nicht mehr zum Schreiben gekommen sind. Wow, was die Handwerker da leisten ist wirklich beeindruckend. Aber nun der Reihe nach…

Nachdem am Montag der Ringanker bei prima Wetter betoniert werden konnte wurden von unserem Rohbauer auch gleich die Giebelwände gemauert. Mittwochmorgen kam dann eine Überraschung: Der Rohbauer sagte mir, dass heute auf den Giebelseiten nochmals betoniert wird. Auch hier wieder mit Betonpumpe. Ich war vollkommen verblüfft, weil ich bei anderen Häusern oft gesehen hatte, dass die „Stufen“ die die Steine in der Giebelschräge bilden einfach nur mit Dämmung gefüllt wurden und fertig. Aber nicht so bei uns. Hier wurden die Ziegel schön schräg abgeschnitten und nochmal sowas wie ein Ringanker oben drauf betoniert. Um es mit den Worten des Rohbauers zu sagen: „Ich werden Ihnen nie so ein Haus bauen (gemeint ist wie mit der Dämmung ausgestopft). Wir bauen ein Massivhaus. Das Haus muss stabil sein.“ Da habe ich direkt mal feuchte Augen bekommen. 🙂 So wünschen wir uns das! Spitzenmäßig!

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So eine Betonpumpe ist schon beeindruckend
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Der Giebelabschluss wird betoniert

Zack – Obergeschoss steht!

Nun wird es spannend. Denn heute werden die Innenmauern des Obergeschoss gefertigt. Das bedeutet, dass wir zum ersten Mal ein Raumgefühl für das Obergeschoss bekommen. Sind die Räume zu klein – sind sie zu groß?

Wieder mal nach der Arbeit komme ich um viertel nach 3 zur Baustelle. Heute sind auch die Steine für die Innenwände geliefert worden. In der Zwischenzeit wurden schon einmal die Fenster- und Türöffnungen im Haus verputzt und auch die Bewehrung für den Ringanker gelegt.

Verputzte Fensterlaibung
Verputzte Fensterlaibung

Aber auch mit den Innenwänden haben die Maurer schon angefangen und so kann ich bereits durch unser Obergeschoss laufen. Die Freude ist groß, denn die Raumaufteilung sieht auf den ersten Blick echt gut aus.

Obergeschoss Innenmauern
Die Raumaufteilung wird erkennbar: v.l.n.r: unten Schlafzimmer, oben Bad, daneben Kinderbad, unten mittig die Ankleide, rechts oben und unten die Kinderzimmer (für diese Aufnahme stehe ich übrigens in etwa 9 m Höhe auf dem Gerüst :-S)

Noch eine freudige Überraschung: Die Treppenbauer waren da und haben die Bautreppen angebracht. Alles natürlich gut abgesichert. Nun können wir ganz einfach die Etagen wechseln und unser Haus genau angucken. Ein bisschen kann man es sich nun vorstellen, wie es sein wird, wenn man durchs Haus läuft. Die Vorfreude ist riesig aber es dauert natürlich noch ein paar Monate bis wir dann einziehen können.Bautreppe OG Bautreppe Keller

Die Außenmauern stehen (schon fast)

Als ich heute direkt nach der Arbeit, gespannt wie ein Flitzebogen, zur Baustelle gefahren bin um zu sehen ob es nun weitergeht, hat mich beinahe der Schlag getroffen… Die Außenmauern des Obergeschosses waren schon fast fertig!!! Wahnsinniges Tempo legen die Jungs von Herrn Jukic da vor, aber das hatte ich ja schon erwähnt. Ob das normal ist, dass das so schnell geht, weiß ich nicht, denn es ist ja mein erstes Haus. Aber wir sind einfach begeistert.

Herr Jukic sagt mir dann, dass morgen die Innenwände dran sind. Danach wird die Verschalung für den Ringanker gemacht werden. Am Montag den 18. soll dann – ein letztes Mal – betoniert werden. Und am Freitag darauf soll auch schon der Dachstuhl folgen. Oh je, das bedeutet ja Richtfest!? Dann aber ran an die Planung!

Aber nun steht erst mal eine andere Arbeit an. Denn Bauarbeiter wollen gut verpflegt sein. Und weil unsere Jungs so fleißig sind, gibt es morgen Kaffee und Apfelkuchen, der noch gebacken werden will…

Die Steine sind geliefert, weiter gehts mit dem OG

Für heute hatte sich unser Rohbauer Herr Jukic angemeldet. Er war auch da und hat die Steine in Empfang genommen. Denn ohne Steine kein Haus. Klar soweit. Leider ist das mit den Speditionen so ein Ding. Jeder kennt das: „…wir kommen zwischen 8 und 16 Uhr“. So oder so ähnlich hieß es wahrscheinlich auch wegen unserer Steine. Diese kamen dann erst gegen 13 Uhr und mussten erst mal abgeladen  werden. Dabei hat sich der Autokran ganz ordentlich in unseren verdichteten Sandboden eingedrückt….

20160111_160100 20160111_160156nun, er hätte ja auch ein Brett unterlegen können. Aber egal, die Steine sind da wo sie gebraucht werden, im Obergeschoss. Nach getaner Arbeit ist ans Mauern natürlich nicht mehr zu denken. Es wird ja immer noch sehr früh dunkel. Also dann morgen in alter Frische.

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Das Gerüst ist da

Juhu, ein neues Jahr beginnt und auch bei uns geht es voran! Nachdem gestern schon zwei Container (für den Abfall?) auf unserem Grundstück aufgestellt wurden, ist heute der Gerüstbauer gekommen und stellt fleißig das Gerüst, damit die Rohbauer gefahrlos im ersten OG unserer Hauses herumturnen können. Er hat sich hierfür richtig gutes Wetter ausgesucht. Hätte ich auch so gemacht. 😉

Das Gerüst, noch ohne zugehöriges Obergeschoss
Das Gerüst, noch ohne zugehöriges Obergeschoss

Herr Jukic hat sich vor seinem Weihnachtsurlaub für den 11.01. angemeldet. Das passt gerade noch so, weil es bald wieder kälter werden soll. Und wir wissen ja: unter 5 °C geht beim Rohbau nix. Aber so wie Herr Jukic mit seinen 5 Männern ranklotzt, steht das Obergeschoss wahrscheinlich wieder schneller als wir gucken können. Das ist prima, denn unser Bauleiter, Herr Thiessen, hatte uns vor Weihnachten schon erzählt, dass die Fenster für den 26.01. geplant sind. Ob bis dahin das Dach schon drauf ist? Hm, das geht auf jeden Fall alles sehr schnell und wir sind glücklich, dass die Wetterfee scheinbar bisher auf unserer Seite war. Eine Aussage von Herrn Thiessen hat mich ganz besonders glücklich gemacht, als er voller Überzeugung sagte: „Wir hören jetzt nicht mehr auf!“ Also dann, weiter im Rhythmus der Freude…

Nochmal nachsehen….

…ob unser Haus auch das stürmische Wetter der letzten Tage gut verkraftet hat. Und ja, es ist noch alles da. Beim genaueren Hinsehen fallen doch ein paar Stellen auf, die für uns als Laien etwas unsauber aussehen. Ob das schlimm ist, können wir natürlich nicht beurteilen. Wir werden Herrn Jukic mal fragen, wenn er wieder da ist.

Damit auch die Leser etwas von unserem Häuslein – bzw. von dem was bis jetzt steht – haben, hier ein paar Impressionen.

Die Dämmung der Stahlstütze
Die Dämmung der Stahlstütze
Abdichtung zwischen Keller- und Erdgeschossübergang – ob die offene Stelle da so gut ist?
Die Erdgeschossdecke von oben. Dafür das sie quasi im Dunkeln erstellt wurde, sieht sie ja ganz ok aus

Da steht die Stahlstütze einfach so zur Hälfte in der Luft - wow, gruselig
Da steht die Stahlstütze einfach so zur Hälfte in der Luft – wow, gruselig
Diese Eisen wurden bei der Stahlstütze nicht mit einbetoniert. Da haben sie sich wohl ein bisschen vermessen. Ob die Statik so immernoch stimmt?
Diese Eisen wurden bei der Stahlstütze nicht mit einbetoniert. Da haben sie sich wohl ein bisschen vermessen. Ob die Statik so immernoch stimmt?

Die nächste Enttäuschung: Kosten fürs Verfüllen der Baugrube

Wer hier regelmäßig mitliest weiss, dass wir sehr überrascht und enttäuscht über die zusätzlichen Kosten beim Ausheben der Baugrube waren. Nun kam die Rechnung für das Verfüllen der Baugrube, und die war dann nochmal saftiger: über 2000 Euro zusätzlich. Die Arbeit war auch aufwändiger, da der verfüllte Boden ja verdichtet werden muss. Das Argument von Massivhaus Rhein-Lahn diesmal: die Baugrube wird nur bis zu dem ursprünglichen Bodenniveau kostenfrei aufgefüllt. Da das Bodenniveu bei uns hinterher fast einen Meter höher liegen soll als vorher blieb also ein guter Batzen an uns hängen mit dem wir nicht gerechnet haben. Und mit diesem letzten Argument wird dann das Versprechen aus den Verkaufsgesprächen, dass keine zusätzlichen Kosten auf uns zukommen wenn kein Aushub abtransportiert und entsorgt werden muss, endgültig unmöglich. Denn wenn man einen Keller baut muss der Aushub davon ja irgendwo hin. Entweder man fährt ihn weg oder man kommt beim Verfüllen zwangsläufig auf ein höheres Bodenniveau als vorher.

Der Witz: der Mutterboden, immerhin nochmal etwa 60 Kubikmeter, liegt immer noch auf dem Nachbargrundstück. Bis der da liegt wo er hin soll kostet es also nochmal.