Verputzer… na wo bleiben sie denn?

Nachdem der Elektriker sehr pünktlich fertig war, waren für den nächsten Tag direkt die Verputzer für den Innenputz geplant. Da es aber Komplikationen mit dem Bauwasser gab, ließen diese auf sich warten. Eigentlich hätte, während die Elektriker innen am Werk waren, sogar schon mit dem Unterputz außen begonnen werden sollen. Aber zum einen geht das ohne Wasser wie erwähnt recht schlecht und zum anderen war es auch nachts noch ziemlich kalt.

Die Zusammenhängen waren auch hier wieder etwas komplex: Die Erschließungsfirma hatte die Wasserleitung zwar auf das Grundstück gelegt, aber diese lag mit 1,60 m sehr viel tiefer als üblich (1 bis 1,2m). Die SAG, die den Graben für die Handwerker ausgehoben hat, hatte es wohl nicht für nötig gehalten, den Graben zu verbauen (heißt auf Deutsch die Seiten des Grabens abzustützen damit nichts einstürzt). Nun haben sich die sicherheitsbewussten Mitarbeiter der Wasserwerke aber geweigert, so in dem Graben zu arbeiten. Auf Nachfrage der Stadtwerke, wer denn die Tiefbauarbeiten so verbockt hatte erhielten diese wohl von der SAG die Auskunft, dass die Bauherren den Tiefbau selbst organisiert hätten. Zumindest sagte mir dies der Mitarbeiter von den Stadtwerken, der mich anrief um mich zu fragen, warum wir den Graben nicht hätten verbauen lassen. Ich habe ihm dann erklärt, dass die SAG höchstpersönlich gegen gutes Geld diesen Graben erstellt hat und das ich eigentlich angenommen hatte, dass die das auch nicht zum ersten Mal machen. Die Stadtwerke wollten sich dieses Problem annehmen und siehe da, 2 Tage später hatten wir dann auch Wasser im Haus.

Tja, stellt sich die Frage, warum man keinen normalen Bauwasseranschluss oder einen Hydranten bekommen konnte… Ganz einfach: Macht die Stadt nicht.

Aber gut, dann kann es ja jetzt weiter gehen. Positiver Nebeneffekt: Ich glaube MRL hat hier noch mal richtig gespart. Das teure ist nämlich nicht das Bauwasser sondern das Erstellen des Bauwasseranschlusses. Glück gehabt!

Der böse, gefährliche Montagegraben
Der böse, gefährliche Montagegraben

Kabelautobahn …. die Elektriker sind da

Während wir nach Feierabend und am Wochenende im Dachstuhl rumturnten waren die Elektriker fleißig am Werk. Freitags wurden die Fenster eingebaut und montags konnten die Monteure loslegen. Wie immer geht hier alles Hand in Hand. An dieser Stelle noch mal ein Lob an die Planung von MRL!

Am ersten Tag wurden die ganzen Dosen gebohrt und später die Schlitze gefräst. Das Ganze geht vom Obergeschoss nach unten. Wir hatten uns zudem für Unterverteiler für jedes Geschoss entschieden, damit wir nicht immer in den Keller müssen, falls mal eine Sicherung fliegt.

Entgegen der VDE werden die Kabel nicht von oben nach unten verzogen sondern auf dem Boden verlegt und nachher vom Estrich bzw. von der Dämmschicht überdeckt. Die Elektriker von EOV arbeiteten sehr ordentlich und hinterließen die Baustelle auch immer sauber und aufgeräumt. Ich behaupte mal, dass man vom optischen Zustand der Baustelle auf die generelle Arbeitsweise der Handwerker schließen kann. Das ist in diesem Fall sehr beruhigend.

Unterverteilung im Erdgeschoss
Unterverteilung im Erdgeschoss
Kabelwirrwarr in Flur und Büro
Kabelwirrwarr in Flur und Büro
So sieht es aus, wenn Rolladenmotor, Wohnzimmer Esszimmer, Küche, Außensteckdose und Außenbeleuchtung am Terrassenausgang unterbringen muss...
So sieht es aus, wenn Rolladenmotor, Wohnzimmer Esszimmer, Küche, Außensteckdose und Außenbeleuchtung am Terrassenausgang unterbringen muss…

 

 

Unsere PV-Anlage

Da das Gerüst nach dem Aufbringen des Außenputzes abgebaut wird, haben wir uns entgegen unseres ursprünglichen Plans dafür entschieden doch schon während des Baus eine PV-Anlage installieren zu lassen. Wir konnten das vorhandene Gerüst mitnutzen und haben uns so zusätzliche Kosten gespart. Wenn man nun denkt: “Ach, mit dem Außenputz, da hat man ja Zeit”, dann irrt man sich. Denn bei MRL wird es so gehandhabt, dass Innen- und Außenputz recht zeitnah noch vor dem Estrich erstellt werden und damit ist das Gerüst dann recht schnell weg.

Das hat auch bei uns dazu geführt, dass wir relativ hektisch mit der Suche nach Solateuren und Angeboten eben jener begannen. Da wir zudem keine Ahnung hatten, was der Markt alles hat/kann, mussten wir uns erst einmal in die Materie einlesen. Natürlich ist die Wahl der Module nicht sooo wahnsinnig kompliziert. In erster Linie entscheidet man sich für Mono- oder Polykristalline. Eventuell stellt sich dann noch die Frage: mit oder ohne Leistungsoptimierer (macht eigentlich nur bei Verschattung Sinn). Aber dann geht der Spaß los: Welchen Wechselrichter verwendet man? Soll dieser die Möglichkeit haben, mit Geräten im Haus zu kommunizieren? Möchte ich jetzt schon oder später mal eine Batterie haben? All diese Fragen müssen geklärt werden und jeder Verkäufer/Solateur sagt etwas komplett anderes. Am Ende hatten wir 5 oder 6 Angebote, die von 1250€ bis 1450€ pro kWp (Kilowattpeak) reichten.

Letzten Endes haben wir uns für ein gutes Angebot von einem Solarteur aus dem Nachbarort (Future Energy aus Weiterstadt) entschieden. Das Angebot war zwar nicht das günstige, aber wir hatten hier ein gutes Gefühl.

Der Solarteur war dann auch recht fix und nachdem die Fenster eingebaut waren, war auch schon die Solaranlage auf dem Dach.

Ein Punkt, der uns sauer aufgestoßen ist, muss an dieser Stelle noch erwähnt werden:
Wir hatten den Dachdecker (Fa. Ritter), der laut Homepage selbst PV-Anlagen anbietet, gefragt, ob er beim Dachdecken die Dachhaken mit setzen kann. Dies lehnte er kategorisch ab, weil er der Meinung war, dass durch die Dachhaken das Risiko eines Schadens an den Ziegeln zu hoch sei. Komisch, dass Dachhaken die absolute Standardmontagemethode sind…..
Er sagte, dass er nur das vom Ziegelhersteller Braas angebotene System (oder eines mit ähnlichem Konzept) montieren würde. Braas bietet sogenannte Modulstützen an – das sind spezielle Ziegel mit integriertem Halter. Wir baten ihn darum, uns hierfür ein Angebot zu erstellen und vielleicht auch gleich eine komplette Photovoltaikanlage anzubieten. Es dauerte recht lange, bis wir überhaupt ein Angebot erhielten. Dieses Angebot enthielt dann nur die Modulstützen inkl. Montage. Alleine hierfür wollte er sage und schreibe 6651 € (brutto). Wir sprechen hier von 64 Modulstützten inkl. Montage. Die Aluprofile, auf die die Solarmodule später aufgeschraubt werden waren noch nicht einmal enthalten. Zum Vergleich: Ein Dachhaken kostet zwischen 5 und 10€ und ein komplettes “normales” Montagesystem inkl. Installation liegt meist so um die 1000-1500€.
Wir hatten sehr stark das Gefühl, dass von Seiten der Firma Ritter kein Interesse daran besteht, überhaupt ein Montagesystem geschweige denn eine Photovoltaikanlage zu installieren und man deshalb ein so teures Angebot gemacht hat mit dem Zweck uns abzuschrecken.

Aber jetzt wieder zu den schönen Dingen des Lebens. Folgende Anlage haben wir gewählt: 36 Module Solarworld plus Mono 270 Wp, Schletter Montagesystem einlagig, Fronius Symo Wechselrichter mit S0-Zähler.

So sah unsere Anlage während des Aufbaus aus.

Die Solarmodule zur Zwischenlagerung im Kinderzimmer
Die Solarmodule zur Zwischenlagerung im Kinderzimmer
Der Glanz der nagelneuen Module in der Abenddämmerung ;-)
Der Glanz der nagelneuen Module in der Abenddämmerung 😉

Na das hat ja nicht so funktioniert

Nachdem die Fenster eingebaut wurden und unser Bauleiter ganz ordentlich das Werk der Firma Weku begutachtet hatte, sagte er mir, das 6 Außenfensterbänke einen Kratzer haben und auch eine Scheibe beim Einbau verkratzt worden war. Am Nachmittag, als dann alle von der Baustelle verschwunden waren, wollte ich doch mal sehen, an welcher Scheibe der Kratzer sein sollte. Dazu muss man wissen, dass bei den großen Fenstern die Rahmen und Scheiben separat angeliefert und erst vor Ort zusammengebaut wurden. Ich nehme mal an, damit man diese riesigen Fenster überhaupt noch tragen kann.

Als ich also die Fenster im Wohnzimmer genauer begutachtete, bin ich fast aus den Socken gefallen. Es waren nicht nur Kratzer an einer Scheibe, sondern an allen 4 Scheiben im Wohnzimmer. Diese hatte der Bauleiter wohl teilweise übersehen, weil die Scheiben natürlich nicht so richtig sauber waren. Also habe ich mir unser Putzzeug geschnappt und die Scheiben erst mal alle geputzt, um besser sehen zu können, wo überall Kratzer sind. Damit man es später noch sieht, habe ich sie mit Edding umkreist (kann man ja mit Alkohol später wieder gut entfernen).

Sinnvoll ist übrigens, dass man Schäden sofort mitteilt und dokumentiert. Das gilt nicht nur für den Bau mit einem Generalübernehmer sondern immer. Denn wenn am nächsten Tag das nächste Gewerk von anderen Firmen begonnen wird und man zu lange wartet, dann heißt es am Ende: “Nö, das waren wir nicht!” Und dann ist der Ärger groß, denn es muss erst mal geklärt/nachgewiesen werden, wer den Schaden denn verursacht hat. Dass immer das andere Gewerk Schuld war, wird tatsächlich oft behauptet. So hören wir es auch von anderen Bauherren. Es könnte uns zwar egal sein, weil unser Ansprechpartner ja immer Massivhaus Rhein-Lahn ist und die das im Zweifelsfall mit den Hnadwerker ausdiskutieren müssen, aber solchen Ärger kann man sich ja auch sparen.

Nun, jetzt will ich nicht weiter rum quatschen sondern euch mal zeigen was Sache ist. Das Ganze sah dann so aus:

Fensterecke Esszimmer
Fensterecke Esszimmer
Fenster Wohnzimmer... Mensch hat das gelitten
Fenster Wohnzimmer… Mensch hat das gelitten
Rechte Seite der Hebeschiebetür
Rechte Seite der Hebeschiebetür
Linke Seite der Hebeschiebetür
Linke Seite der Hebeschiebetür
Rahmen der Hebeschiebetür
Rahmen der Hebeschiebetür

Gut, jetzt könnte man annehmen, wir wären etwas zu pingelig. Aber man kann sich kaum vorstellen, mit welcher Gewalt der Fensterbauer an der Scheibe hantiert haben muss, denn Glas ist ja eigentlich nicht sooooo empfindlich. Damit man mal einen besseren Eindruck erhält, hier noch eine Detailaufnahme:

Dicker Kratzer, ca. 10 cm lang und ordentlich tief
Dicker Kratzer, ca. 10 cm lang und ordentlich tief

 

Fenster und Hausanschluss, bald wird es wohnlich ;-)

Nachdem es über Karneval eine kleine Pause gab, ging es pünktlich zu Aschermittwoch fleißig weiter. Die Fensterbauer waren angemeldet und um 8 Uhr auch schon vor Ort. Die großen Fenster wurden in Einzelteilen (Rahmen und Scheiben) geliefert, damit man sie auch ohne groß, stark und grün zu sein noch bewegen kann. Auch die Haustür wurde geliefert. Keine Bautüre sondern direkt unsere finale Aluminiumtür von Inotherm. Ich hätte Sie unglaublich gerne gesehen, aber sie ist mit Vlies und Folie eingepackt damit während der Bauphase nichts drankommt. Das will ich natürlich nicht durcheinander bringen.

Eingangstür
Eingangstür

Donnerstag beginnt auch unser Solarteur mit der Arbeit und setzt schon einmal die Dachhaken. Die Tiefbauer bereiten alles für den Hausanschluss vor. Auch die Kernbohrung wird durchgeführt, die etwa 30 Minuten gedauert hat. Tja, wir haben halt einen vernünftigen, gut verarbeiteten Beton, den bekommt man so schnell nicht klein.

Solarteur, Fensterbauer und Tiefbauer... eingewuselt wie man es sonst nur von Viebrockhaus kennt ;-)
Solarteur, Fensterbauer und Tiefbauer… ein Gewusel wie man es sonst nur von Viebrockhaus kennt 😉
Kernbohrer
Der Kernbohrer: mit schwerem Gerät bei der Arbeit
Leitungen in der Straße: Telekom und Strom sind schon angeschlossen
Leitungen in der Straße: Telekom und Strom sind schon angeschlossen
v.l.n.r: Mehrspartenhauseinführung, Bohrkern, Graben Wasseranschluss
v.l.n.r: Mehrspartenhauseinführung, Bohrkern, Graben Wasseranschluss

Der Einbau der Fenster erfolgt bei Massivhaus Rhein-Lahn übrigens nach RAL. Ein wesentlicher Punkt dieser Montage ist wohl der luftdichte Einbau der Fenster, der unter anderem durch Verwendung von Fugendichtbändern erreicht wird. Bei der herkömmlichen Montage werden die Fensterfugen mit Montageschaum ausgefüllt. Dieser hat zwar eine dämmende Wirkung, ist aber luftdurchlässig.

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Ein Dach über dem Kopf

Nachdem das Richtfest gefeiert wurde, ging es am nächsten Tag gleich fleißig weiter. Hier würde sich doch niemand auf seinen Lorbeeren ausruhen. Die Dachdecker kamen, um die Unterspannbahn und die Lattung aufzubringen. Und auch für uns hieß es um 9:00 Uhr: Treffen mit dem Elektriker, Steckdosen verteilen.

Unterspannbahn
Unterspannbahn ist drauf

Wie gut, dass die Unterspannbahn am Freitag drauf kam, am Wochenende hat es Hunde und Katzen geregnet, so wird der Keller ja sonst nie trocken. Montag wurden dann die Regenrinnen montiert und auch unser Gartenbauer fing mit dem Einbau der Versickerungsanlage an.

Das Dach ist mit Ziegeln eingedeckt
Das Dach ist mit Ziegeln eingedeckt

Dienstag wurde dann das Dach mit den Tonziegeln (Rubin 9V) eingedeckt. Jedem, der vor der Entscheidung steht, Betondachsteine oder Tonziegel zu nehmen, dem gebe ich folgenden Rat: Lauft mal durch eure Straßen und guckt euch jedes Dach an. Versucht festzustellen, ob auf den Dächern Betonsteine oder Tonziegel eingesetzt wurden. Anfangs ist es ein ziemliches Rumrätseln, aber mit der Zeit bekommt man einen Blick dafür, was was ist. Und viel entscheidender…. man kann gerade an dem Zustand älterer Dächer erkennen, ob es Ton oder Beton ist.
Ja, nun mag manch einer sagen: Betondachsteine sind heute viel besser als früher und deshalb nicht mehr so “anfällig” für Algen und Moose. Aber selbst bei etwa max. 10 Jahre alten Neubaugebieten haben wir festgestellt, dass Betondachsteine viel schneller schäbig aussehen als Tonziegel. Macht also einfach mal selbst den Test und schaut euch so viele Dächer an wie möglich.

Im Übrigen…. bei unserem Dach lag der Aufpreis gegenüber Betondachsteinen bei etwa 1700€. Das war es uns wert. Für andere Dinge gibt man viel mehr Geld aus….. das sind gerade mal 3 neue Smartphones. 😉

Heute wurde noch die Firststeine platziert und letzte Feinarbeiten gemacht. Unser Mutterboden wird auf das Grundstück gefahren und darf erst mal in einem gigantischen Maulwurfshügel vor unserem Haus liegen bleiben. Wer braucht schon einen Garten, wenn er ein Kleingebirge haben kann?

Hier entsteht ein Kleingebirge
Hier entsteht ein Kleingebirge
Unser neues Dach
Unser neues Dach
Dachfläche von Nahem
Dachfläche von Nahem
Ortgang
Ortgang
Firstende
Firstende
Dachausstieg und Antennenziegel
Dachausstieg und Antennenziegel

Kleiner Exkurs zur Vollgeschossigkeit

“Warum bauen wir nicht 1,5-geschossig, ist doch günstiger?”, mag sich der ein oder andere Fragen. Was man hier bedenken muss:

  1. Die erste ganz offensichtliche Begründung ist: Der B-Plan unseres Gebiets hat 2 Vollgeschosse vorgegeben. Aber! Auch hier kann man über die Höhe des Kniestocks und den Regeln der Bauordnungen tricksen. Denn: “Vollgeschosse sind oberirdische Geschosse, die eine Höhe von mindestens 2,30 m haben.[…]ein Geschoss mit mindestens einer geneigten Dachfläche ist ein Vollgeschoss, wenn es diese Höhe über mehr als drei Viertel der Brutto-Grundfläche des darunter liegenden Geschosses hat.” (HBO 2011, §2 Abs. 4). Bei richtiger Dachneigung, Kniestockhöhe und so weiter kann man also auch mit ausgebautem Dachgeschoss “offizielle” Vollgeschosse erzeugen.
    Wir haben uns ganz bewusst für 2 Vollgeschosse entschieden.
  2. Die Wärmebelastung ist für die Obergeschossräume sehr viel höher, wenn man mit ausgebautem Dachgeschoss (also Kniestock und dann Dach drauf) baut. Wir haben hier noch mal den Dachboden, der im Sommer einen Puffer bildet.
  3. Man hat überall Dachschrägen und kann die Möbel nicht stellen wie man will.
  4. Man kann Fenster nur in Wände mit einer gewissen Mindesthöhe bauen (logisch). Hat man ein Süddach kann man prima die Sonnenenergie mit einer PV-Anlage nutzen (yippie!). Süddach heißt aber auch, dass man an der sonnigen Seite keine Fenster hat (doof). Fängt man jetzt an irgendwelche Zwerchgiebel oder Gauben einzubauen um doch noch Fenster in die Dachseite zu bekommen, dann wird es a) wieder teurer, b) das Dach total verwinkelt (wieder schlecht für die PV) und c) hat man immernoch Dachschrägen.
  5. Ausführung des Kniestocks: Hier muss man ganz besonders genau die Bauleistungsbeschreibungen vieler Baufirmen lesen! Es gibt Firmen, die gerne 1,5-geschossig bauen und behaupten, tolle Massivhäuser zu errichten. Liest man das Kleingedruckte, sieht man jedoch, dass das Obergeschoss nicht gemauert sondern in Holzständerbauweise errichtet wird (auch die Außenmauern!). Will man von solchen Firmen zwei gemauerte Vollgeschosse, dann schießt der Hauspreis direkt exponentiell in die Höhe (wie beispielsweise bei der großen Baufirma mit dem “V” vorne dran). Wenn ich mich für ein Massivhaus entscheide, dann möchte ich auch ganz und gar eins haben.
  6. Die Innenwände von ausgebauten Dachgeschossen werden sehr oft nicht gemauert sondern komplett in Trockenbauweise errichtet. Klar: so ein bisschen Gipsplatte kann man viel besser an die ganzen Dachschrägen anpassen. Also besteht das Obergeschoss im Wesentlich aus: Stahl oder Holzständer, Dämmwolle, Gipsplatten. Besser nicht mit dem Hammer neben den Nagel hauen ;-). Und der Schallschutz? Sorry, es ist natürlich Ansichtssache, aber für mich ist das nicht wertig.
  7. Zum Thema Preis: Ein Vollgeschoss ist oft teurer, weil man eine zusätzliche Betondecke verwendet (verwenden kann). Diese bietet natürlich optimalen Schallschutz. Wenn man aber nicht direkt neben dem Frankfurter Hauptbahnhof oder der A5 baut, kann man darüber nachdenken, ob eine Holzbalkendecke es nicht auch tut?
    Es wird vielleicht trotzdem noch etwas teurer als 1,5 Geschosse, aber wie gesagt: alles kann gemauert werden -> wirklich massiv, große Fenster an allen Stellen, keine überproportional teuren Zwerchgiebel, Gauben etc. und keine Schrägen.

Mein Rat an alle, die zweigeschossig Bauen dürfen aber darüber nachdenken, ob 1,5 Geschosse nicht auch reichen: Baut zwei Vollgeschosse.

Die erste Schlechtwetter-Verzögerung :-(

Nun ist leider klar, dass wir bestimmt 1 bis 2 Wochen durch das schlechte Wetter verloren haben. :’-( Was ist passiert?

Am 18.01. sollte der Ringanker betoniert werden, damit am 22.01. der Dachstuhl gestellt werden kann. Die danach folgenden Termine waren: 26.01. Fensterbauer, ca. am 01.02. der Dachdecker. Und wenn das Haus dann mit Fenstern und Dach schön zu ist, dann hätte auch der Elektriker folgen können. (Wahrscheinlich mit Einsatz eines tapferen Heizlüfters. 😀 )

Leider war es am 18.01. viel zu kalt. Auch der als Nächstes angepeilte Mittwoch war zu kalt. Deshalb erhielten wir von MRL die Nachricht, dass vom 18. bis 22. wegen Schlechtwetter keine Arbeiten durchgeführt werden könnten und sich das Bauvorhaben entsprechend verzögere (siehe Bauwerkvertrag §3 Zif. 4). Tja, doof. Damit wäre das Richtfest auch hinfällig, aber wer will schon bei -4°C feiern.

Dadurch haben sich nun folgende Termine ergeben: Betonieren des Ringankers am 25.01., Dachstuhl aufstellen am 28.01. (inkl. Richtfest). Der Dachdecker soll nach wie vor ca. am 01.02. das Dach eindecken aber!!! die Fenster kommen nun erst am 16.02. Ich schätze vorher gab es keinen neuen Termin. Oh Gott, hoffen wir, dass es am 16. warm genug ist, um die Fenster einzubauen.

Tja, und wenn die Fenster 3 Wochen(!) später kommen, dann wird sich alles andere wohl auch nach hinten verschieben? Dabei würden wir am liebsten morgen schon einziehen. Aber so ist das halt, wenn man im Winter anfängt zu bauen.

Naja, wir jammern auf hohem Niveau. Immerhin hatten wir im Dezember mit teilweise 17-18° schon ein Wahnsinnswetter. Wir bleiben also guter Hoffnung, dass es nicht noch mehr Verzögerung gibt.

Der Teufel steckt im Detail

So, zwischendurch mal ein guter Rat an alle Bauwilligen:

Während der Bauphase wird man leider immer wieder sehr unglücklich und oft frustriert sein. Das liegt unter anderem daran, dass man vor der Bauphase, während man sich sein schickes kleines Haus ausmalt, eben noch absolut keine Ahnung hat. Wenn man also zum Verkäufer sagt: “Ich möchte eine Satellitenschüssel auf dem Dach haben, dass soll schon mal vorbereitet werden”, dann steht beim nächsten Mal “Leerrohr Sat” mit einem bestimmten Aufpreis im Angebot. Man denkt sich nicht viel dabei, denn man hat ja gesagt, dass für die Installation der Sat-Schüssel schon mal die Vorbereitungen getroffen werden sollen.

Nun, erst wenn man dann den Vertrag unterschrieben hat und es ans Eingemachte geht, dann kommen die Überraschungen: Dachziegel mit Satdurchführung ca. 200€, Antennenmast x €, eventuell noch Einbau x €, ganz zu Schweigen von Anschlusskabel x € und – wenn man technisch unbegabt ist (was wir ja zum Glück nicht sind) auch noch der Anschluss des Kabels an das Haussystem x€ – etc. Und obwohl man vielleicht vorher dachte, das man ja gesagt hat, man will eine Sat-Schüssel auf dem Dach installieren und das vermeintlich in dem Vertrag mit aufgenommen wurde, ist man am Ende sehr viel schlauer. Denn man weiß, dass das nur ein kleiner Bruchteil der Arbeit zur Herstellung der Satanlage ist, nämlich einfach nur die Anweisung für den Elektriker, ein Rohr in die Wand zu stecken. Tja: What you see is what you get! Und so kommen locker noch einmal ein paar hundert €uro dazu.

Wenn der geneigte Leser nun denkt: “Ach was sind schon ein paar hundert €uro gegen so eine hohe Gesamtsumme?” Hier möchte ich zu bedenken geben, dass sich diese und ähnliche Erlebnisse wie ein roter Faden durch das komplette Bauvorhaben ziehen und am Ende sind aus ein paar hundert €uro mehr ein paar tausend geworden. Ein paar tausend, die man vielleicht nicht so in seiner Finanzierung eingeplant hat. Der Tipp, mindestens 10% der Gesamtsumme als Puffer für Mehrkosten obendrauf zu rechnen mag auf den ersten Blick vollkommen hanebüchen erscheinen, ist aber, wenn man dann später um jeden €uro kämpfen muss, weil man so ziemlich bei jedem Gewerk sein Budget gesprengt hat ein durchaus ernst zu nehmender Rat.

Was nehmen wir hieraus also mit:

1. Immer viel viel mehr Geld einplanen, als man vorher angenommen hat.

2. Seine Wünsche wirklich absolut genau äußern und das dann auch schriftlich festhalten (z.B.: Verlegung von Leerrohr und Anschlusskabel, Montage eines Satellitenmasts inkl. Antennenziegel, Anschluss an Multimedia-Haussystem…. so oder ähnlich. Wahrscheinlich fehlen auch hier noch Details.)

Wenn man hier also sieht, wie viel Detailwissen man sich eigentlich aneignen muss, dann ist es wahrscheinlich gar nicht vermessen auch noch den Rat zu geben, am besten mindestens 1 Jahr vor Vertragsabschluss schon mit der Planung anzufangen. Und mal ehrlich: Mit der Planung ihrer Hochzeitsfeier fangen viele Paare ja auch schon 1-2 Jahre vorher an. Warum sollte es da bei dem Großprojekt Haus anders sein?