Tja, einen Fehler hat es ganz offenbar irgendwo gegeben. Es ist immer noch nicht ganz klar was dieser Fehler war. Wahrscheinlich war die Berechnung der Statik nicht ok. Die Konsequenz war auf jeden Fall, dass es Risse im Mauerwerk und im Aussenputz gab.
So sah es mehr oder weniger an jeder Hausecke aus. Auch an anderen Stellen am Haus waren solche Risse sichtbar, zum Beispiel zwischen der Unterkante nebeneinander liegender Fenster. Das war jetzt nicht unmittelbar ein Problem, es ist kein Wasser eingedrungen oder Luft durchgezogen oder so. Aber es sieht halt nicht schön aus. Es war nicht in Ordnung und wir wollten es so nicht akzeptieren. Also haben wir es bei Massivhaus Rhein Lahn reklamiert.
Im Freundes- und Bekanntenkreis haben einige Leute gebaut und wir kennen eigentlich niemanden der keine Probleme hatte. Mal kleinere, mal größere. Manchmal sogar welche die tatsächlich die Bewohnbarkeit des Hauses gefährdet haben. Die entsprechenden Bauunternehmen stellen sich dann tot, weisen jegliche Ansprüche zurück, egal wie offensichtlich der Fall liegt, etc.. Und sowas mündet dann gerne in juristischen Auseinandersetzungen. Man kommuniziert nur noch über Anwälte, teils kommt es sogar zu Prozessen. In jedem Fall unangenehm, selbst wenn man am Ende zu seinem Recht kommt.
So, und jetzt kommt der Teil wo wir sehr froh waren mit Massivhaus Rhein Lahn gebaut zu haben. Und nicht mit einem der anderen Unternehmen die zur Auswahl standen. Auch MRL war natürlich nicht glücklich über unsere Reklamation und hat erstmal geprüft wie schlimm diese Risse sind, was die Konsequenzen sind und ob sie dafür geradestehen müssen. Und haben dann ohne zu Murren ( na ja, vielleicht ein kleines bisschen) ihren Fehler korrigiert.
Unser Haus wurde einmal vollständig neu verputzt. Das war mit Sicherheit eine teure Angelegenheit. Es musste ein Gerüst aufgestellt werden. Der komplette Putz wurde mit einer Haftgrundierung gestrichen. Dann wurde ein Armierungsgewebe mit einer ersten Putzschicht aufgebracht. Das ganze dann mit Oberputz verputzt und danach gestrichen. Das ist jetzt über ein Jahr her, sprich einmal eine komplette Saison inklusive den entsprechenden Temperaturwechseln. Die Risse sind nicht wieder aufgetaucht.
Heute haben der Mitarbeiter von e-Netz Südhessen und unser Elektriker die Zähler gesetzt. Damit ist jetzt auch die Photovoltaikanlage in Betrieb, die ja schon eine Weile installiert ist. Und auch die Wärmepumpe kann arbeiten, schließlich muss sie einmal das Estrichtrocknungsprogramm abspulen.
Das Konzept der Stromzählung ist ein wenig komplizierter. Das hat zwei Ursachen: einmal die PV-Anlage, und dann unsere Wärmepumpe. Wenn man den elektrischen Heizstab dazurechnet (und das muss man), der im Notfall die Wärmepumpe unterstützt, dann haben wir eine Heizung die mit Strom läuft und eine elektrische Anschlussleistung von über 3,6 kW hat. Dafür braucht man einen eigenen Zähler und später auch einen eigenen Stromliefervertrag. Das ist von der Bundesnetzagentur so vorgegeben und kostet unnötig Geld. Verträge für Heizstrom lohnen sich nur, wenn man tatsächlich sehr viel Strom verbraucht, da sie eine hohe Grundgebühr haben, die einzelne kWh dafür billiger ist. Für uns lohnt sich das nicht. Wir haben jetzt zwei mal den gleichen Vertrag abgeschlossen, einmal für den Haushaltsstrom, einmal für die Wärmepumpe. Wir zahlen also zweimal Grundgebühr. Ärgerlich.
Wie wird das Ganze aber jetzt gezählt? Erst mal haben wir einen Zweirichtungszähler. Der zählt allen Strom der rein kommt (Bezug) und allen Strom der raus geht (Einspeisung von der PV-Anlage). Dann verzweigt es sich. Ein Kabel geht zur Wärmepumpe. Da sitzt kein zusätzlicher Zähler mehr. Ein zweites Kabel versorgt den ganzen Rest vom Haus, und da haben wir noch einen zweiten Zähler der den Haushaltsstrom zählt. Dieser wird an den Stromversorger gemeldet. Wer jetzt aufgepasst hat der merkt, dass der Haushaltsstrom ja auch vorher schonmal durch den Zweirichtungszähler durchgelaufen ist, also zweimal gezählt wurde. Das kann man so also nicht abrechnen. Der Zweirichtungszähler wird nicht an den Stromversorger gemeldet. Stattdessen wird ein virtueller Zähler berechnet, nämlich der Wert des Zweirichtungszähler (nur der Bezug natürlich, klar) minus dem Haushaltsstrom. Das ist dann das, was die Wärmepumpe verbraucht hat. Hat eine Weile gebraucht bis ich da durchgestiegen bin. Respekt wer das nach meiner Erklärung auf Anhieb versteht.
So, jetzt geht es auch innen weiter. Wir sind von unserem Bauleiter nochmal bezüglich Estrich beraten worden und haben uns nun so geeinigt: in den normalen Wohnbereichen gibt es Anhydritestrich. Vorteile: trocknet schnell, neigt wenig zum Schüsseln und zur Rissbildung, einfach zu verarbeiten. Nachteil: nicht wasserfest. In den Feuchträumen und im Keller gibt es Zementestrich: Vorteile: ist wasserfest (was nur in Notfällen wichtig ist, nämlich wenn die eigentliche Abdichtung versagt), und hat ein ähnliches Ausdehnungsverhalten wie Fliesen, die Gefahr von Rissen in den Fliesen ist also kleiner. Nachteil: trocknet deutlich langsamer. Man muss auch vorsichtig beim Trocknen sein, macht man das zu schnell oder ungleichmäßig gibt es schnell Risse oder Aufwölbungen, besonders in den Raumecken (Schüsseln).
Der Anhydritestrich war zuerst da. Im Keller brummte ja noch der Bautrockner, damit dort endlich die Dämmung verlegt werden kann. Die Heizungsrohre werden immer erst kurz vor dem Einbringen des Estrich verlegt, damit die Rohre keine Zeit haben sich wieder hoch zu biegen. Das sieht dann so aus wie hier im Wohnzimmer.
An Dehnfugen, zum Beispiel im Übergang zwischen zwei Räumen, wird eine Barriere eingeklebt. Die Heizungsrohre laufen auf einer größeren Länge durch Wellrohre. Wenn die Dehnfuge arbeitet, also schmaler oder weiter wird, hat das Heizungsrohr so nicht nur die Fugenbreite sonder die ganze Länge des Rohres um diese Längenänderung mitzumachen. Das Wellrohr darf später ruhig reißen, sobald der Estrich drin ist hat es seinen Job getan. Das sieht dann so aus:
Der fertige Estrich ist dann ziemlich unspektakulär. Eine glatte graue Fläche halt.
Es war mal wieder Zeit für etwas Eigenleistung. Vorne zur Straße wollen wir eine Hecke haben um uns ein wenig Sichtschutz zu bieten. Wir haben uns für eine Buchenhecke entschieden, da diese ungiftig ist (man hat ja schließlich Kinder), schick aussieht, auch mal einen stärkeren Rückschnitt verträgt (wenn man sie mal ein Jahr nicht geschnitten hat z.B.) und auch weil man schon recht hohe Pflanzen kaufen kann. Bis Mitte April bekommt man Buche als Wurzelware, also quasi „nackisch“, keine Erde und nix. Gleich ein ganzes Bündel im Paket mit der Post. Sobald die Pflanzen im Frühjahr dann wieder austreiben geht das nicht mehr, dann kann man nur für ein Vielfaches des Preises im Topf oder Kübel kaufen. Da die Saison jetzt also praktisch zu Ende war gabs noch ein paar Angebote, und bei einem haben wir zugeschlagen.
Aber erstmal musste der Ort des Geschehens vorbereitet werden. Dazu haben wir einen Graben im Sandboden direkt an der Straße ausgehoben. Da war noch eine ganze Menge Schotter vom Straßenbau drin, maschinell verdichtet und einfach biestig schwer das rauszubekommen. Genau deswegen musste es aber auch da raus, denn in dem Zeug wächst nix.
Dann haben wir Tiefbordsteine schön ordentlich in Beton gesetzt. Das Beton anmischen (bzw. den fertigen Betonestrich mit Wasser erdfeucht anrühren) war schon wieder eine elende Plackerei. In der Schubkarre geht es schlecht, in dem großen Plastikbottich den wir extra dafür gekauft hatten geht es noch schlechter. Also Schubkarre. Und wenn man mehr als einen 40 kg Sack auf einmal nimmt wird das nie mehr homogen, weil man nicht richtig mit der Schaufel umrühren kann weil sonst alles rausfliegt. Dann sind wir als Anfänger auch lieber auf Nummer Sicher gegangen was die Menge angeht. Der Gartenbauer vom Nachbarn kam am Ende vorbei und hat sich das angeschaut und hat gemeint, so viel Beton nimmt er nur wenn er befahrene Flächen einfasst. Nur um so eine Beetabtrennung zu machen reicht es, jeweils am Anfang und Ende der Tiefbordsteine einen Haufen zu machen und sie da rein zu setzen. Hätte ja ruhig mal früher vorbei schauen können der Gute.
Den fertig abgetrennten Teil haben wir dann mit Mutterboden aufgefüllt und die Buchen eingepflanzt. Das Endresultat sieht dann so aus:
Wer jetzt genau hinsieht merkt, dass die Tiefbordsteine recht weit raus stehen. Unser Rasen liegt am Ende etwas höher als die Straße.
An der Stelle wieder einen großen Dank an meine Eltern, die extra angereist sind um sich während dem Wochenende um unseren Nachwuchs zu kümmern. Ohne euch hätten wir das nicht geschafft.
Man sagt Verputzern ja nach sie seien die größten Ferkel auf dem Bau, und bei uns scheint sich das zu bestätigen. So kam es, dass die Putzmaschine im Keller mit einem Schlauch an den Hauswasseranschluss angeschlossen wurde, der tropfte. Und das auch nicht wenig. Das Ganze war den Verputzern wohl bewusst, da man sogar einen Eimer unter den Hahn stellte. Als wir eines Sonntags auf die Baustelle kamen, war der Eimer längst übergelaufen und als die Verputzer mit dem Innenputz fertig waren (das war wie erwähnt schon Anfäng März) stand in einem der Kellerräume gut fingerbreit Wasser auf dem Boden. Vom Wasser, das durch das Verputzen selbst noch eingetragen wurde ganz zu schweigen… Irgendwann kamen dann die Heizungsbauer und auch wir lüfteten fleißig, um das Wasser so gut es geht wieder heraus zu bekommen. Es half jedoch kaum, denn am 22.03. sagten mir die Heizungsbauer, dass sie im Keller nicht arbeiten könnten, da dort der Boden noch zu feucht sei. Klar, wenn man auf den nassen Boden Dämmung legt wird das Wasser eingeschlossen und dann trocknet das nie mehr und darunter vergammelt alles. Leider war unser Bauleiter gerade krank und sein Vertreter im Urlaub. Wie soll es auch anders sein. Also schrieb ich am 23.03. eine Email mit Kopie an Herrn Mastel – den Geschäftsführer – mit dem Hinweis, dass die Heizungsbauer im Keller nicht weitermachen können. Es passierte … nichts.
Am 31.03. hätte theoretisch die Arbeit der Estrichleger beginnen sollen. Aber da es immer noch nicht möglich war im Keller weiter zu machen, fiel auch das im wahrsten Sinne des Wortes in Wasser. Mein Mann rief bei Herr Mastel an, denn es musste ja irgendwie weiter gehen. Herr Mastel kam höchstpersönlich zur Baustelle und befand, dass dort mit Hilfe von Bautrocknern die Trocknung beschleunigt werden sollte. Der Verputzer sollte diese am nächsten Tag mitbringen. Die Verputzer waren tatsächlich da. Bautrockner? Fehlanzeige. Auf Nachfrage bei Hr. Rinnert, dem Ansprechpartner unseres Verputzerunternehmens Fa. Schumacher kam dann sinngemäß folgendes Statement: Die Mitarbeiter sollten ein Saugvlies auf den Boden legen und dieses am nächsten Tag noch einmal tauschen. Außerdem sollten die Fenster geöffnet werden. (Die Fenster stehen seit Wochen sperrangelweit offen.) Wenn man einen Bautrockner einsetzen würde, dann müsste der sehr groß sein, damit das überhaupt etwas bringt und das würde dann ja auch nicht so schnell gehen. Er wollte dies seinen Mitarbeitern auch noch mal sagen, da ich mit Nachdruck klar gemacht hatte, dass seine Angestellten selbst für die Feuchtigkeit verantwortlich waren und wir nun schon ein paar Tage hinter unserem Zeitplan lagen.
Ich war an dem Tag noch einmal auf der Baustelle. Im Keller wurde nichts gemacht. Am Tag darauf genauso wenig. So verging das Wochenende und der Keller war immer noch feucht. Gott sei Dank konnte ich montags wieder unseren Bauleiter erreichen. Er wollte nachmittags Bautrockner aufstellen. Abends waren wir auf der Baustelle. Keine Bautrockner, stattdessen ein bisschen einfaches Malervlies auf den Boden gelegt. Der Haken: Malervlies ist billigstes Kunststoffvlies, das sehr schlecht saugt. (Zumindest das, was bei uns auf dem Boden liegt.) Ich habe das starke Gefühl, dass hier jemand auf Teufel komm raus versucht, ein paar €uro zu sparen. Denn: Der Boden ist nass. Die Wände sind nass. Die Decken sind nass. Die Temperatur im Keller ist im Vergleich zur Aussenluft sehr niedrig, weshalb es überall kondensiert. Dementsprechend gesättigt ist die Luft und es kann nichts verdunsten. Das durch die 3 kleinen Kellerfenster, die ja auch schon in Lichtschächten eingepackt sind, kaum Luft zieht hilft auch nicht. Ich beobachte das Ganze jetzt schon seit 12 Tagen recht genau (seit der Mail an Herrn Mastel) und muss sagen, dass sich kaum noch etwas tut. Wir liegen gut eine Woche hinter dem Zeitplan und wenn wir darauf warten, dass es von alleine trocknet, dann kann das auch noch 1-2 Wochen so gehen. (Meine Meinung)
Aber seht selbst:
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Keller anfangs immer so aussehen und dass es auch noch viel schlimmer werden wird, wenn erst einmal der Estrich drin ist. Aber unter diesen Bedingungen trocknet eben auch alles sehr schlecht. Ich hoffe sehr, dass es bald weiter gehen kann.
Was wir auf jeden Fall nicht wollen ist, dass am Ende ein Anhydrit-Estrich verwendet wird um wieder Zeit einzusparen. Die Nachteile dieses Materials wollen wir nicht in Kauf nehmen.
Update 6.4.2016: Nachdem sich die Verputzer nicht dazu bewegen ließen hier für ihre Fehler gerade zu stehen ist Massivhaus Rhein Lahn jetzt selber aktiv geworden. Seit gestern Abend steht ein Bautrockner im Keller, und der Effekt ist schon jetzt ziemlich deutlich. Wände und Decke sind inzwischen trocken, und auch am Boden werden die hellen Stellen immer größer. Es geht vorwärts.
Der Oberputz ist fertig. Das Gerüst kostet Geld, also so schnell es geht weg damit. Das sieht doch schon fast aus wie ein fertiges Haus.
Wir hatten uns für einen Farbton aus einer grünen Palette entschieden, den aber so hell abgetönt, dass man die Farbe eigentlich nicht sieht. Ist ganz schick geworden finde ich. Was sich aber bei dem Wetter nicht so gut beurteilen lässt…
Wir waren ja ein wenig unzufrieden mit den Malern und Verputzern wegen Ordnung und Sauberkeit und dann dem Wasser im Keller. Ihre eigentliche Arbeit aber machen sie gut. Der Putz ist innen wie außen schön eben und gleichmässig. Da habe ich bei Streifgängen durch andere Baugebiete schon Anderes gesehen. Jetzt muss noch der Sockel gestrichen werden, dann sind die Maler und Verputzer fertig.
Einen Tag nachdem ich schnell mit dem Handy ein paar Fotos von der Sanitärinstallation gemacht hatte, kam auch schon die Trittschalldämmung und der Rolljet drauf. Die Trittschalldämmung wird in den Bereichen der Rohre passend zugeschnitten, da die Rohre natürlich stören würden. So ergibt es sich, dass gerade im Obergeschoss, wo besonders viele Lüftungsrohre liegen, ein wahres Puzzle von Dämmung verlegt werden muss. Leider entstehen natürlich auch vom Obergeschoss am ehesten störende Geräusche, wenn sich oben und unten Personen aufhalten. Ich hoffe nur, dass sich das nicht nachteilig auf die Schalldämmung auswirkt. Denn dort wo die Rohre sind, ist dann eben nichts.
Auf die Trittschalldämmung kommt dann der sogenannte Rolljet. Das ist eine weitere Lage Styropor, die Linien eingezeichnet hat und auf die später die Heizschleifen getackert werden. Diese kommen erst kurz vor dem Estrich drauf, weil sonst die Gefahr besteht, dass sich die Kunststoffrohre wieder hoch biegen, wenn sie zu lange offen liegen.
Dass die Heizungsbauer so schnell alles dicht gemacht haben, finde ich ehrlich gesagt weniger prickelnd. Sie haben zu 6. gearbeitet und man hatte kaum Zeit, alles genau in Augenschein zu nehmen. Auch der Bauleiter war nicht auf der Baustelle, um sich die Installation anzusehen. Ich bin froh, dass ich wenigstens mit dem Handy noch ein paar Fotos machen konnte.
Ein weiterer Aspekt von der sehr zügigen Arbeit der Heizungsbauer ist das Abklären von Angeboten und das Ausführen von zusätzlichen Wünschen. Wir bekommen zwei Unterputz-Armaturen. Außerdem hatten wir darüber nachgedacht, im Bereich des Kühlschranks (unweit vom Spülbecken) einen Festwasseranschluss legen zu lassen. Unser Kühlschrank kann zwar keine Eiswürfel.. aber man weiß ja nie, was da noch kommt. Für diese Dinge hatte Herr Bechtholdt uns ein Angebot erstellt. Den Wasseranschluss wollten wir haben, der Preis für die Montage der Unterputz-Boxen war uns aber zu teuer. Wir hatten hier von dem Sanitärinstallateur, der die Endmontage macht etwas anderes gehört. Hilmar antwortete also prompt auf das Angebot von Herrn Bechtholdt, denn er wollte, dass wir das Angebot noch vor Montage bestätigen. Als ich zwei Stunden später auf die Baustelle kam, waren die Unterputz-Boxen allerdings schon eingebaut. Den Festwasseranschluss hatte man noch nicht erstellt, aber auch wir hatten ja noch keine Antwort von Herrn Bechtholdt. Auch am nächsten Tag hörten wir nichts von ihm. Als ich dann aber das Haus betrat, war der Boden schon fertig (siehe Bild oben) und der Festwasseranschluss nach wie vor nicht da. Das würde bedeuten, dass die Dämmung, der Rolljet und die Randstreifen noch einmal entfernt und die Wände aufgeflext werden müssten um unseren Wunsch noch umzusetzen. Wie kann es sein, dass man Forderungen/ein Angebot erstellt, dann aber einfach schon mal anfängt, auf Rückfragen überhaupt nicht mehr reagiert und dann Wünsche des Kunden nicht umsetzt? Wieder ein dicker Minuspunkt für die Fa. Bechtholdt. Das wird noch Diskussionsstoff geben!
Auch außen geht es langsam wieder weiter. Bei dem guten Wetter waren die Wände schon so weit getrocknet, dass eine Quarzgrundierung aufgetragen und der Sockel weiter bearbeitet werden konnte.
Der Baufortschritt mit MRL ist so schnell, dass man mit dem Berichte schreiben kaum hinterher kommt. Deshalb ist nun auch schon wieder einiges passiert. Unter anderem kamen am 16.03. auch endlich die Heizungsbauer (bei uns Fa. Bechtholdt aus Koblenz) um mit der Sanitär- und Lüftungsinstallation zu beginnen.
Hierzu gibt es eine kleine Vorgeschichte: am 24.02. schickte ich nach telefonischer Absprache Herrn Bechtholdt eine Liste mit unseren ausgewählten Sanitärobjekten damit er uns ein Angebot für die Objekte inklusive Einbau machen konnte. Zur Erinnerung – wir hatten diese Position aus unserem Vertrag mit MRL gestrichen. Von Herrn Bechtholdt kam und kam jedoch keine Antwort. Am 15.03. rief ich ihn an, weil seine Mitarbeiter nun bald bei uns anfangen sollten. Er fragte mich, ob ich am nächsten Tag um 9 Uhr zur Vorbesprechung auf der Baustelle sein könnte. Nun, es gibt auch Menschen, die Arbeiten müssen. Und derart kurzfristige Terminabsprachen sind da wirklich schlecht. Zumal ich ja schon vor Wochen mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Auf meine Nachfrage zu seinem Angebot druckste er dann etwas herum und sagte schließlich, dass er uns keines machen wolle, weil er (sinngemäß) keine Lust auf die Fahrerei habe. Das hätte er vielleicht schon sagen können, bevor ich diese ausführliche Liste inkl. der von ihm gewünschten Herstellernummern erstellt habe. So viel dazu.
Die Heizungsbauer waren, was die Zerstörungswut betrifft, noch viel „schlimmer“ als die Elektriker. Hier wurden grob Durchbrüche in die Wand gehauen um die Lüftungsleitungen zu verlegen und Mit dem Presslufthammer Löcher in die Betondecke gehauen. Auch diesmal zeigt sich ein großes Wohnzimmer wieder als sehr praktisch um Materialien aller Art zu lagern.
Nicht ganz so schön waren die ausgetretenen Zigarettenstummel, die überall im Haus auf dem Boden lagen. Mal ehrlich. Gibt es überhaupt Handwerker, die nicht rauchen? Die jungen Mitarbeiter von Herrn Bechtholdt waren da eine Nummer für sich. Denn während die Elektriker zum Rauchen wenigstens raus gingen, liefen die Heizungsbauer mit der Kippe im Mund durch das Haus, während sie ihre Arbeit verrichteten.
In erster Linie wurden also jede Menge Lüftungsschläuche verlegt und die ersten Wasserleitungen gezogen.
Außerdem wurden die Montageelemente für die Vorwandinstalltionen, wie z.B. Spülkasten und Waschtischhalter montiert.
Und nun möchte ich darauf eingehen, warum dieser Beitrag einen solch komischen Namen trägt. Bei den Arbeiten sind viele Schäden am Putz entstanden. Natürlich sind einige davon unvermeidliche Kollateralschäden. Aber auch andere Stellen, gerade das Treppenhaus haben gelitten. Unser von der Fa. Schumacher gut ausgeführter Q2 Putz hat an vielen Stellen Kratzer und Dellen bekommen. Dabei wurde scheinbar sorglos gesagt, dass der Trockenbauer am Ende ja noch einmal nachbessert. Aber ganz ehrlich: Er wird nicht mit der Lupe durchs Haus laufen und jeden einzelnen von den unzähligen Kratzern verspachteln und schleifen. Das wird dann vermutlich an uns hängen bleiben. Diese Einstellung und das etwas unvorsichtige Arbeiten der Heizungsbauer ärgert uns. Dafür das wir einen Q2 Putz erhalten sollen und auch ein wirklich gutes Ergebnis von den Verputzern geliefert wurde, ist es umso schlimmer, dass die Heizungsbauer mit solch einer Grobheit arbeiten.
Und nun für alle Schaulustigen noch ein paar Impressionen von der Sanitärinstallation… damit der Thread nicht so lang wird, bitte hier ausklappen.
Nachdem das Haus ein Dach und Fenster hatte, erhielten wir ein ganz neues Raumgefühl. Das wurde dann leicht getrübt, als die Elektriker begannen unsere schönen Wände wieder aufzuschlitzen und überall ein (wohlgemerkt strukturiertes!) Wirrwarr an Kabeln gezogen wurde. Das gute Gefühl kam mit dem Fertigwerden des Innenputzes allerdings wieder und das Haus sieht von innen langsam wie ein Haus aus.
Zwischenzeitlich war es im Haus jedoch so schmutzig, dass wir von der Phase des Verputzens selbst eigentlich kaum Bilder machen konnten. Nach dem Verputzern passierte erst einmal nicht viel, da das Haus schon recht feucht war und trocken musste. Am 15. wurde das neue Silo mit dem Außenputz geliefert. Dabei handelt es sich um faserverstärkten Kalk-Zement-Putz, genauer gesagt der Super Lupp von Knauf.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass die Subunternehmen von MRL eigentlich immer hochwertige Material von namhaften Herstellern verarbeiten. Das an dem Material nicht gespart wird, finde ich wichtig. Denn auch wenn Vieles von der Verarbeitung durch den Handwerker selbst abhängt (Techniken, Einhalten von Normen und Toleranzen, generell sauberes Arbeiten) ist das war nach der getanen Arbeit übrig beleibt das Material und das bildet eben unser Haus. Das zeigt auch, dass die Firmen, die für MRL arbeiten eben ausgesuchte Profis sind und keine selbstangelernten Möchtegerns, die Ihren Bedarf im Baumarkt decken.
Am 16.03. ging es direkt weiter mit dem Außenputz. Auf die Ringanker kam eine Schicht Mörtel, in den Armierungsgewebe eingearbeitet wurde und sämtliche Fenster wurden abgeklebt.
Einen Tag später trafen wir uns mit unserem Bauleiter Herr Thiessen und einem Mitarbeiter der Verputzerfirma Schumacher am Haus zur Vorbesprechung des Außenputzes. Man gab uns eine Farbkarte mit aus der wir uns eine schöne Putzfarbe aussuchen dürfen. Zudem wurde die Höhe des Sockelputzes festgelegt.
Danach ging es wieder mit der Putzmaschine ans Werk und am Abend hatten die Verputzer 3 von 4 Hausseiten verputzt.
Die letzte Wand wurden dann am nächsten Tag bei schönstem Wetter verputzt. So hat es sich auch die Bauherrin nicht nehmen lassen, mit den Verputzern und den Heizungsbauern, die mittlerweile auch eingetrudelt waren, auf der Baustelle zu grillen.
Nachdem wir schon dachten, sie haben keine Lust mehr, stand plötzlich ein großes Silo vor unserem Haus. Ach ja und natürlich noch ein weiteres Werbebanner. Tja, man muss sich eben auf das Wesentliche konzentieren. 😉 Das wäre jetzt auch schon das 4. Banner, man sieht das Haus kaum noch und ich bin mir langsam nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch Bilder veröffentlichen darf oder ob das dann schon als kommerzielle Werbung gilt. 😀
Einen Tag später hatten die Verputzer dann jede Menge Material abgeladen, alle Fenster verklebt und erst mal schön Wände und Boden zugesaut. Naja, eigentlich haben sie eine Aufbrennsperre (=Grundierung für saugfähige Untergründe wie Poroton) aufgebracht.
Wieder einen Tag später wurden dann Anputzdichtleisten (für die Fensteranschlüsse), Kantenprofile (für gerade Zimmerecken) und Unterputzleisten (auch Putzlehre genannt; für ganz gerade Putzfläche in Räumen, in denen gefliest werden soll) angebracht.
Und warum sind Verputzer nun Ferkel? Seht selbst…
Die Verputzer arbeiteten wie die Elektriker von oben nach unten und waren dann nach insgesamt 7 Arbeitstagen fertig. Zwischendrin konnte man das Haus kaum noch betreten (deshalb nicht mehr so viele Fotos). Der Boden klebte, erinnerte an ein stark frequentiertes Hühnerhaus und es tropfte stellenweise von der Decke . Die Qualität des verwendeten Kalk-Gips-Putzes ist ein gutes Q2. Wir sind insgesamt mit der Arbeit zufrieden. Und das Schöne: Die Putzer machen nach getaner Arbeit ihren ganzen Dreck auch wieder weg.