Finanzierung steht

Die nächste Hürde ist genommen: die Finanzierung steht. Das beste Angebot hat uns ein Baugeldanbieter gemacht, die Firma Haus + Wohnen aus Wiesbaden. Es ist ein Konstrukt aus normalem Annuitätendarlehen, KfW-Kredit und Bausparverträgen mit Riester, die zum Rückzahlen des Annuitätendarlehens nach der Zinsbindung genutzt werden und jetzt schon Zinssicherheit bringen. Falls die Zinsen im nächsten Jahrzehnt so niedrig bleiben wie sie sind, wird die Refinanzierung sogar noch billiger. Es kann also nur besser, nicht schlechter für uns werden.

Danke Herr Hechel für die gute Beratung. Man merkt, dass ihnen ihr Job Spass macht, und dass sie immer das Optimum für ihre Kunden herausholen wollen.

Grundrissplanung mit der Architektin

Wir hatten schon eine sehr genaue Vorstellung wie die Grundrisse unseres Hauses aussehen sollen. Einen ersten Entwurf hatten wir ja bereits für die Angebotserstellung gebraucht, und an dem hat sich im Laufe der Zeit dann nichts Grundlegendes mehr getan. Ein nettes Tool zum Erstellen von Grundrissen ist übrigens Roomsketcher. Das hat uns sehr geholfen, weil es so schnelle Änderungen erlaubt und so simpel zu bedienen ist.

Der Termin mit Frau Pfeifer, unserer Architektin bei Massivhaus Rhein-Lahn, hat trotzdem deutlich länger gedauert als ursprünglich geplant. Wir sind aber auch ziemlich ins Detail eingestiegen. Dafür sollten jetzt alle wesentlichen Informationen für den Bauantrag vorliegen.

Wer soll unser Haus für uns bauen?

Heute ist eine sehr wichtige Entscheidung gefallen: wer soll unser Haus für uns bauen? Bevor ich hier schreibe für wen wir uns entschieden haben erst einmal eine kleine Zusammenfassung des Prozesses wie wir zu der Entscheidung gekommen sind. Und das haben wir uns nicht leicht gemacht. Die letzten zwei Monate gab es keine Freizeit, nichts, nada. Nur Grundriss planen, über Haustechnik informieren, Architekten und Baufirmen suchen, anschreiben. Termine mit Beratern. Nebenher Job und Kind und die Suche nach einem Finanzierer (darüber später mehr). Wir sind auf jeden Fall froh, dass es vorbei ist.

Ganz grundsätzlich haben wir drei Möglichkeiten ins Auge gefasst:

Bauen mit einem Architekten. Vorteil: man hat wirklich die volle Kontrolle über den ganzen Bau. Nachteil: Je nachdem in welchem Umfang der Architekt die Bauleitung übernimmt ist es aber auch im selben Maße mehr Arbeit. Ständig muss etwas entschieden werden. Angebote von Handwerkern eingeholt und verglichen werden. Koordinierung der verschiedenen Gewerke. Usw. Das kann die finanziell günstigste Art zu bauen sein, aber wenn man nicht zu 110% am Ball bleibt kann es auch genauso gut in die andere Richtung gehen. Das Problem dabei: man weiss am Anfang einfach nicht, wie lange es am Ende dauert und was es kostet. Wir haben mit zwei Architekten intensivere Gespräche geführt. Einer davon ist ziemlich schnell aus dem Rennen gewesen, mit dem anderen hätten wir dann beinah gebaut. Beinah. Denn am Ende haben wir uns einfach nicht getraut mit einem Architekten zu bauen. Vielleicht ein Fehler? Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.

Bauen mit einer Fertighausfirma als Generalübernehmer: Das andere Extrem gegenüber dem Bauen mit Architekt. Wir sind durch den Musterhauspark in Bad Vilbel gezogen und haben uns Fertighäuser angesehen. Teilweise waren ganz nette Häuser darunter. Der Vorteil hier ist die kurze Bauzeit und der relativ geringe Aufwand für uns als Bauherren. Trotzdem bleibt man recht flexibel was die Grundrisse angeht. Bei der verbauten Technik sieht das anders aus, da hat jeder Anbieter seine Auswahl an Heizungen, Lüftungsanlagen etc., und wenn man etwas anderes möchte, geht es entweder gar nicht oder es wird richtig teuer. Das gilt auch für andere Dinge am und um den Bau der nicht zum Kerngeschäft des Anbieters gehört, wie zum Beispiel Keller. Und hier sind wir schon bei einer Fehleinschätzung die viele haben (und die auch wir hatten): Fertighäuser sind nicht billig. Zumindest wenn sie eine gewisse Mindestqualität haben sollen. Das sogenannte „Basishaus“, also die absolute Grundausstattung ohne Extras, ist noch halbwegs konkurrenzfähig. Aber sobald die ersten Sonderwünsche einkalkuliert werden, merkt man schnell wo die Reise hingeht. Spätestens die aufgerufenen Preise für einen Keller mit weißer Wanne haben dann die Angebote die wir eingeholt haben ins Aus gekegelt.

Konventionelles Bauen mit einem Generalübernehmer: Der Mittelweg. Man hat ein Unternehmen, das die Planung und Ausführung übernimmt. Die Bauzeit und die Kosten sind im Voraus relativ klar abzusehen (ist uns zumindest versprochen worden). Theoretisch kann man sich bis auf den Termin zur Bemusterung und die Grundrissgestaltung in Zusammenarbeit mit dem Architekten der Firma zurücklehnen. Da machen wir uns zwar keine Illusionen dass das so klappt, dafür haben wir viel zu viel Interesse an dem ganzen Geschehen (Kontrollfreaks 🙂 ), aber es sollte uns doch viel Last von den Schultern nehmen. Wir haben schließlich beide einen Beruf dem wir nachgehen, und unsere Tochter wollen wir auch nicht vernachlässigen. Außerdem gibt es hier dann evtl., anders als bei den Fertighausfirmen, dich Chance, unseren quasi Verwandten, engen Freund und Vater unserer beiden Patenkinder als Rohbauer zu engagieren, was uns wichtig wäre.

Vier Firmen (plus dem Architekt, siehe oben) sind am Ende noch im Rennen gewesen. Die erste war eine kleine Baubetreuungsfirma hier aus der Gegend. Von ihr kam das günstigste Angebot, sogar mit Abstand. Leider haben wir es nicht geschafft so viele Informationen aus dem guten Mann rauszukitzeln um dieses Angebot richtig bewerten zu können. Wir haben ihn sogar dazu gebracht mal einen Termin mit ihm und seinem Architekten zu machen und das Bauvorhaben durchzusprechen, was er vor Vertragsabschluss laut eigener Aussage noch nie in seiner langen Karriere gemacht hat. Hat bisschen geholfen, leider nicht genug. Dann haben wir uns noch ein fast fertiges Haus unter seiner Bauleitung angesehen und haben uns gegen diese Firma entschieden. Wir können nicht genau sagen warum, aber wir hatten einfach kein gutes Gefühl was Transparenz und Qualität der Ausführung angeht.

Ein Angebot haben wir uns bei der Viebrockhaus AG eingeholt. Die Qualität der Arbeit ist über jeden Zweifel erhaben, wie wir von einem Architekten bestätigt bekommen haben der ein Haus in der Nachbarschaft besichtigt hat. Die Bauzeit ist phänomenal kurz, der ganze Bau straff durchgetaktet und alles gut durchdacht. Der Haken war dann der Preis. Spätestens nach Berücksichtigung von ein paar Sonderwünschen unsererseits, die vom üblichen System abwichen, kam am Ende eine Summe raus die wir nicht bereit waren zu zahlen.

Die dritte Firma war die  HELMA Eigenheimbau AG. Dass wir den Firmennamen hier erwähnen ist als Kompliment gemeint. Wir sind von der Beraterin Frau Blasius hervorragend betreut worden. Sie hat sehr viel Arbeit in ein gutes, sehr detailliertes Angebot investiert und viele Feinheiten in mehreren Terminen mit uns durchgesprochen. Dass wir uns am Ende nicht für Helma entschieden haben lag nur an Kleinigkeiten. Mit der Absage haben wir uns wirklich schwer getan. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.

Den Zuschlag hat am Ende dann die Firma Massivhaus Rhein-Lahn GmbH bekommen. Ein relativ kleines Unternehmen (ca. 50 Häuser im Jahr), mit einem Standort direkt bei uns in der Nähe. Schonmal sympathisch. Die Verkaufsgespräche waren umfangreich, alles klang schlüssig. Unsere Wünsche lassen sich umsetzen ohne zu Kostenexplosionen zu führen. Der Preis insgesamt ist vernünftig. Die Besichtigung von zwei im Bau befindlichen Häusern hat ein gutes Gefühl hinterlassen. Die Gespräche mit verschiedenen ehemaligen Bauherren waren größtenteils positiv (die Telefonliste gabs vom Unternehmen und ist lang, wahrscheinlich steht fast jeder Bauherr drauf der in den letzten Jahren mit Massivhaus Rhein-Lahn gebaut hat). Klingt also alles vielversprechend. Unseren Lieblingsrohbauer können wir auch ins Boot holen.

Den Vertrag haben wir heute unterschrieben. Wir freuen uns.

Notartermin

Heute waren wir beim „Vorleseonkel“. Und ja, er hat wirklich den kompletten Kaufvertrag vorgelesen, alle 25 Seiten, Wort für Wort. Und das in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit. Wenn wir uns nicht vorher schon stundenlang mühselig selbst durchs Juristendeutsch durchgekämpft hätten um die ganzen Feinheiten zu verstehen hätte uns dieser Vortrag auch nicht wirklich erhellt.

Fazit: es musste sein, es hat viel Geld gekostet, jetzt haben wir es hinter uns. Sobald wir den Kaufpreis an die Stadt zahlen gehört das Grundstück uns.